Nullzins und Nachhaltigkeit: VST Panhauser im Gespräch (NL 33b/22)

Werner Panhauser, Vorstand Helvetia, Foto Christian Husar von Helvetia beigestellt
Werner Panhauser, Vorstand Helvetia, Foto Christian Husar von Helvetia beigestellt

Im ersten Teil des Interviews mit Vorstand Panhauser erfuhren wir, was Versicherer beim Vermittler prüfen müssen und was nicht. Und auch die Frage der Weiterbildung war Thema. Zum Nachlesen hier klicken…

Hier folgt nun Teil 2 des interessanten Gesprächs.

IVVA: Kommen wir zum Lebensversicherungsbereich und dem aktuellen Thema der Nachhaltigkeit? Im Vorjahr sprachen Sie davon, dass der Lebensversicherungs-Bereich überdurchschnittlich gewachsen sei. Hielt dieses Wachstum auch in den folgenden Monaten an? Wenn ja, was waren die Gründe? Das Produkt? Die ständigen Horror-Meldungen des staatlichen Pensionssystems oder sparen die Leute in Krisenzeiten mehr?

VST Panhauser: Ganz allgemein geantwortet: Wir haben ein Produkt mit ausgezeichnetem Preis-Leistungsverhältnis und ein Vermittlerservice mit topausgebildeten Spezialisten. Dazu bieten wir spannende Webinare und sind auf allen großen Messen vertreten. Die aktuellen Kurse jetzt laden zum Ansparen über den Cost Average Effekt ein.

IVVA: Also wird 2022 auch ein gutes Jahr?

VST Panhauser: Nach einem überdurchschnittlichen Jahr 2021 ist das Neugeschäft in der Lebensversicherung weiterhin erfreulich. Klar zu sehen ist, dass die Zuzahlungsmöglichkeiten auf Grund der günstigen Einstiegskurse bei unseren Kunden sehr gut und gerne genutzt werden.

Produktseitig waren wir Vorreiter im Bereich Investmentsparen im Rahmen einer Lebensversicherung und bieten, neben einem hohen Maß an Flexibilität in der fondsgebundenen Lebensversicherung, mit über 200 Fonds das derzeit größte Angebot an Einzelfonds am österreichischen Markt an. Unsere Vermittler haben es geschafft, den Anlegern die Relevanz des regelmäßigen Sparens klar bewusst zu machen, um dafür zu sorgen, dass über die Jahre ein finanzieller Grundstock erwirtschaftet werden kann. Dies steigert wiederrum langfristig die Lebensqualität unserer Kunden und auch die Bindung an die Berater. Helvetia bietet jedenfalls die nötige Flexibilität in der Produktgestaltung, um den Vermögensaufbau so individuell, leistbar und planbar wie möglich zu gestalten.

IVVA: Hat auch die Null-Zinspolitik dazu beigetragen, also suchten die Menschen mehr Zinsen und wagten sich daher z.B. in die Fondsgebundene Lebensversicherung?

VST Panhauser: Kurze Antwort: Ja, das hat geholfen und führte weg von der klassischen Lebensversicherung, hin zu den Ertragschancen. Helvetia hat im Bereich Lebensversicherungen bei der Produktgestaltung bereits frühzeitig auf das Niedrigzinsumfeld reagiert und setzt konsequent auf kapitalschonende, fondsgebundene Produkte.

IVVA: Und was bedeutet die explodierende Inflation der letzten Monate für den Produktabsatz?

VST Panhauser: Ich glaube, dass die Österreicher bei Einmalerlägen oder Zuzahlungen etwas zurückhaltender werden, im Bereich der laufenden Prämie bleibt das Interesse sicher sehr hoch. Es geht darum, Notgroschen ansparen, Zukunftsvorsorge zu betreiben. Die Aktie schlägt langfristig die Anleihe und das Sparbuch um Längen.

Gerade in Zeiten hoher Inflation bei gleichzeitig niedrigen Zinsen bietet der Kapitalmarkt eine optimale Alternative zu gängigen Sparformen wie z.B. das Bausparen. Da unsere Anleger langfristig und regelmäßig Ansparen sind Marktschwankungen und niedrigere Einstiegskurse sogar durchaus vorteilhaft bzw. gute Zeitpunkte, um Zuzahlungen zu tätigen.

IVVA: Doch viele Österreicher nutzen immer noch im großen Stil das Sparbuch oder den Bausparer als Vorsorge.

VST Panhauser: Ich glaube, jeder bekommt nun mit, dass Sparbuch oder der Bausparer keine Sparformen sind, die den aktuellen Kaufkraftverlust von Vermögen abfedern können. Und Immobilien sind nicht für jedermann leistbar, also wird vielen Österreichern nun nach und nach bewusst, dass neben einem Notgroschen am Sparbuch oder Girokonto, im Hinblick auf ertragreiches Sparen nichts an einer Veranlagung am Kapitalmarkt vorbeiführt.
Und noch einen Vorteil möchte ich erwähnen:

Im Gegensatz zum Direktinvestment in Fonds, Aktien oder Anleihen bieten Versicherungsprodukte zusätzlich einen steuerlichen Vorteil. Anleger kommen in den Genuss einer Kapitalbildung ohne Wertpapier-KESt, somit fallen auf erwirtschaftete Beträge Erträge keine Steuerabgaben an.

IVVA: Kommen wir zum Thema Nachhaltigkeit zurück. Was macht Ihr Haus über diese formalen Vorschriften hinaus, um den Nachhaltigkeitsgedanken im Haus, bei und für die Kunden umzusetzen?

VST Panhauser: Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche bedeutet für mich, Nachhaltigkeitsfaktoren bei sämtlichen strategischen Überlegungen einzubeziehen. Die Nutzung alternativer Energien wie Solarsysteme, unser Engagement im Bereich der Schutzwaldaufforstung, eine Stiftung zur Unterstützung von Kinder- und Jugendprojekten sowie die Entwicklung eines hauseigenen, nachhaltigen Portfolios, der „FairFuture Lane“, für unsere Anleger sind nur einige Punkte, die bereits umgesetzt wurden.

IVVA: Und was kann Nachhaltigkeit in unserer täglichen Arbeit bedeuten?

VST Panhauser: Dazu gehört meines Erachtens auch, Prozesse möglichst elektronisch und damit papierlos und ohne unnötiger Abfahrtswege zu gestalten. Helvetia hat hier in den vergangenen Jahren intensiv an der Digitalisierung gearbeitet und von der Neuantragserstellung bis hin zu Bestandskundenprozessen wie z.B. Switch/Shift/Zuzahlungen die häufigsten Prozesse elektronisch durchführbar gestaltet. Helvetia hat hierzu sogar hausintern die elektronische Unterschriftslösung TimSIGN entwickelt. Dies bietet unseren Kunden sowie unseren Vermittlern die Möglichkeit, die Versicherung orts- und zeitunabhängig, papierlos und zu 100% digital abzuschließen.

IVVA: Was bekomme ich, wenn ich bei Ihnen deponiere, ich will nachhaltig investieren?

VST Panhauser: Im Bereich des nachhaltigen Veranlagens bieten wir – neben dem hauseigenen, nachhaltigen Portfolio FairFuture Lane – mit über 80 Fonds die größte Palette an Fonds gem. Art 8 bzw. Art. 9 am österreichischen Versicherungsmarkt an. Und wir punkten klar mit auf die individuellen Nachhaltigkeitspräferenzen der Anleger zuschneidbaren Investmentlösungen. Abgerundet wurde dies in den letzten Jahren mit unserer jährlich stattfindenden Baum-Pass-Aktion. Hier wird bei Wahl unseres hauseigenen nachhaltigen Portfolios Fair Future Lane als regelmäßige Ansparform für die Kunden ein Baum gepflanzt.

Nächste Woche erfahren im letzten Teil des Interviews Details zur Nachwuchs- und Nachfolge-Problematik und wie Helvetia damit umgeht.
Weiters ob Helvetia weitere Agenten als Partner sucht und warum Agenten mit Helvetia zusammen arbeiten sollen.

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