Provisionsverbot: Großes Aufatmen in der Branche (NL 9c/25)

RA Mag. Stephan Novotny, Foto: Stephan Huger
RA Mag. Stephan Novotny, Foto: Stephan Huger

Mag. Novotny gibt ein kurzes Update zur RIS(Retail Investment Strategy), der EU-Kleinanleger-Richtlinie.

Letztes Jahr wurde es noch debattiert und aktiv verfolgt: das Provisionsverbot. Nach einem Ende Jänner abgehaltenen Treffens der europäischen Versicherungsvermittlervereinigung BIPAR mit Vertretern der EU-Kommission und Versicherungsaufsicht EIOPA ist nun klar, dass von diesem abgerückt wird.

Bei diesem Treffen standen unter Anderem „Value for Money“ sowie das Provisionsverbot auf der Tagesordnung, wobei in beiden Bereichen ein Umdenken stattgefunden haben soll. Nach Protesten von Vertrieb und Versicherungsunternehmen bewege man sich laut Hannes Dolzer, Obmann der österreichischen Finanzdienstleister, weg von einem Provisionsverbot und hin zu weniger Bürokratie, inklusive reduzierten Dokumentationsvorschriften.

Nach dem „Value for Money“ Prinzip sollten nur solche Finanzprodukte zulässig sein, welche dem Kunden einen hinreichenden Nutzen bieten. Der Wert soll jedoch nicht mehr ausschließlich an den Kosten gemessen werden, wie ursprünglich geplant, sondern auch an weiteren Kriterien wie dem Service, der Performance von Investments und den Vertragsbedingungen.

Die ursprünglich angedachte Ausrichtung des „Value for Money“ Prinzips, die auf dem Ansatz „je günstiger, desto besser“ basierte, stieß auf erhebliche Kritik. Viele Kunden schätzen nicht nur eine persönliche Beratung vor Ort, sondern auch reibungsloses Service sowie ein Produkt, das passgenau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Diese Indikatoren sollen nun ebenso in die Bewertung einfließen.

Auch dem angedachten Provisionsverbot galt großes Interesse. Gegen diese wurde von Vertrieb und Versicherungsunternehmen protestiert. Dieses werde wohl nicht mehr aktiv verfolgt und die EU-Kommission sieht vorerst davon ab, ein solches Verbot wieder zu thematisieren.

Neue Rechtsvorschriften – mit Ausnahme der Retail Investment Strategy, kurz RIS – seien derzeit nicht geplant. Der Fokus liege aktuell auf besseren Möglichkeiten zur privaten Altersvorsorge.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion in den kommenden Monaten weiterentwickeln wird und welche Neuerungen tatsächlich anstehen.

 

Beste Grüße vom IVVA Team und Mag. Stephan Novotny

 

 

RA Mag. Stephan Novotny, Foto: Stephan Huger
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RA Mag. Stephan Novotny

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kanzlei@ra-novotny.at

https://www.ra-novotny.at/

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